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Mechanische Uhr

Was ist eine mechanische Uhr?

Eine mechanische Uhr wird durch ein mechanisches Werk angetrieben. Die nötige Energie entsteht durch regelmäßigen Handaufzug oder einen Rotor, der Bewegungsenergie nutzt, wodurch sich die Uhr beim Tragen automatisch aufzieht. Das Werk besteht aus Zahnrädern, Federn, Trieben und anderen Teilen für den Aufzugsmechanismus, die Energiespeicherung und die Hemmung und Regelung des Energieflusses für den Betrieb der Zeiger.

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Funktionsweise

Wie funktionieren mechanische Uhren?

Mechanische Uhren speichern die Energie und geben sie kontrolliert ab, um die Zeiger anzutreiben und eventuelle weitere Funktionen der Uhr – wie eine Datumsanzeige – zu ermöglichen. Es gibt zwei Arten mechanischer Uhren: Handaufzugsuhren und Automatikuhren.

Handaufzugsuhren werden über die Krone aufgezogen. Dabei setzen sich Zahnräder in Bewegung, die die Energie zu einer Zugfeder leiten, die sich dadurch spannt.

Automatikuhren ziehen sich selbständig auf. Ihr Werk ist mit einem Aufzugsrotor ausgestattet, der sich beim Tragen bewegt und die Zugfeder dadurch mit Energie versorgt.

Dafür, dass die Zugfeder ihre Energie kontrolliert abgibt, sorgt die Hemmung: Eines der Räder – das Ankerrad – wird vom Anker regelmäßig angehalten, bevor die Energie zum Schwungsystem fließt: zur Unruh, die mit ihrer Spiralfeder in konstantem Rhythmus schwingt. Das Zusammenspiel von Hemmung und Unruh ist für den genauen Gang der Uhr verantwortlich. Durch die Eingriffe des Ankers in das Ankerrad entsteht das für mechanische Uhren charakteristische Tick-tack. 

Aus welchen Teilen besteht ein mechanisches Uhrwerk?

Die Hauptbestandteile einer mechanischen Uhr sind:

  • die Grundplatte, auf der das Uhrwerk aufgebaut ist
  • das Aufzugssystem mit der Krone
  • das Federhaus mit der Zugfeder
  • das Räderwerk
  • die Hemmung mit Anker und Ankerrad,
  • das Schwungsystem mit Unruh und Unruhspirale
  • das Zeigerwerk
  • bei Automatikuhren der Rotor
  • sowie die Werkbrücken oder die obere Platine, im Fall von Glashütteuhren ist es die traditionelle Dreiviertelplatine.

Hemmung und Schwungsystem gemeinsam nennt man auch das Assortiment einer Uhr (frz. für Auswahl, mehrere Teile) – NOMOS Glashütte ist eine der wenigen Manufakturen weltweit, die ein eigenes Assortiment herstellen: das NOMOS-Swing-System

Welche Komplikationen gibt es bei mechanischen Uhren?

Als Komplikationen bezeichnet man bei mechanischen Uhren Funktionen, die über die Zeitangabe hinausgehen. NOMOS-Uhren etwa verfügen je nach Modell über eine Gangreserveanzeige, eine Datumsfunktion oder eine Weltzeitanzeige. Weitere Komplikationen sind die Mondphasenanzeige, der ewiger Kalender, eine Wecker- oder Zeitstoppfunktion. 

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Mechanische, automatische, Quarzuhren und Smartwatches – was ist der Unterschied?

Der Unterschied liegt vor allem im Uhrwerk und der Art, wie die Uhr in Gang gehalten wird:

Mechanische Uhren funktionieren ohne Batterie. Ihr Werk wird entweder manuell (durch Drehen der Krone) oder automatisch über Bewegung aufgezogen.

Automatikuhren sind mechanische Uhren, die sich selbst aufziehen – durch einen Rotor, der sich bei Bewegung des Handgelenks dreht.

Quarzuhren besitzen ein elektronisches Quarzwerk, das von einer Batterie angetrieben wird. Smartwatches sind vollständig elektronische Geräte. Sie verfügen über wiederaufladbare Akkus und benötigen meist ein Ladegerät oder eine Ladestation.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Reparaturfähigkeit und Langlebigkeit:  Mechanische Uhren – ob mit Handaufzug oder Automatik – können vollständig gewartet und repariert werden. Sie sind Meisterwerke traditioneller Uhrmacherkunst und oft für Generationen gemacht.

Kann man das Uhrwerk einer mechanischen Uhr überdrehen?

Ja, die Zugfeder einer Handaufzugsuhr kann überdehnt werden, aber das kommt sehr selten vor. Beim Drehen an der Krone spürt man bei Handaufzugsuhren einen deutlichen Widerstand, sobald die Zugfeder vollständig gespannt ist. Dieser entsteht, weil das äußere Ende der Feder fest mit dem Federhaus verbunden ist. Um diesen Punkt zu überschreiten, wäre erheblicher Kraftaufwand nötig – versehentliches Überdrehen ist nahezu ausgeschlossen.

Automatikuhren indessen verfügen über eine Rutschkupplung, die das äußere Ende der Zugfeder elastisch mit dem Federhaus verbindet. Ist die Feder vollständig gespannt, rutscht sie einfach durch. Ein Überdrehen ist bei Automatikuhren daher ausgeschlossen – weder zu heftiges Drehen an der Krone noch zu starke Bewegung können den Aufzugsmechanismus beschädigen. 

Sind mechanische Uhren wasserdicht?

Selbstverständlich können mechanische Uhren wasserdicht sein. Entscheidend ist dabei das Gehäuse. Dessen Verbindung zum Glas muss abgedichtet sein, und auch bei der Krone muss sorgfältigst darauf geachtet werden, dass es keine Lücke gibt, durch die Wasser in den Aufzugsmechanismus eindringen könnte. Gummidichtungen, verschraubte Gehäuseböden oder verschraubte Kronen machen mechanische Uhren wasserdicht. Unter den Uhrenmodellen von NOMOS Glashütte reicht die Wasserdichtigkeit von 3 bis 30 atm. Die Maßeinheit atm steht für physikalische Atmosphären und entspricht ungefähr einem bar. Je höher der atm-Wert ist, desto höher ist die Wasserdichtigkeit der mechanischen Uhr.

Vorteile

Warum sollte man sich für eine mechanische Uhr entscheiden?

Es gibt viele gute Gründe, sich für eine mechanische Uhr zu entscheiden. Sei es Liebe zur Handwerkskunst, Freude an der Mechanik oder Interesse an einem sinnvollen Investment. Um die reine Messung der Zeit geht es in der Regel am wenigsten. Wer eine mechanische Uhr trägt, zeigt vielmehr, was ihm oder ihr wichtig ist. Und hat dabei noch einen praktischen Nutzen.

Wie finde ich die beste mechanische Uhr?

Die Auswahl an mechanischen Uhren ist groß. Auf diese fünf Dinge sollten Sie achten:

Gestaltung und Funktionsweise
Das Wichtigste ist, dass Ihnen Ihre Uhr gefällt und alles kann, was Sie sich von einer Uhr wünschen. Vielleicht ist das eine klare Gestaltung, ein gut lesbares Zifferblatt in Ihrer Lieblingsfarbe, höchstens 35 bis 38 Millimeter Durchmesser, eine Datumsfunktion und eine Wasserdichtigkeit von mindestens 10 atm, sodass Sie damit schwimmen gehen können? In der NOMOS-Kollektion werden Sie fündig. Bei anderen Wünschen ebenso.

Das Werk
Das Wichtigste an mechanischen Uhren ist das Kaliber in ihrem Inneren. Soll es manuell oder automatisch aufgezogen werden? Legen Sie Wert auf ein Manufakturwerk, das speziell für Ihre Uhr entstanden ist? Soll es zuverlässig, stabil und innovativ konstruiert sein? Dann sind Manufakturkaliber von NOMOS Glashütte eine gute Wahl.

Wartung
Mechanische Uhren brauchen regelmäßig eine Wartung, spätestens alle fünf Jahre. Auch daran sollten Sie also bei der Entscheidung für eine Uhr denken: Gibt es in Ihrer Nähe einen guten Fachhandel, der die Wartung für Sie organisiert? Oder eine Uhrmacherin oder einen Uhrmacher? Viele Hersteller, so auch NOMOS Glashütte, ermöglichen auch die direkte Zusendung der Uhren, die Service brauchen.

Wertbeständigkeit
Der Kauf einer mechanischen Uhr ist eine Investition und soll sich natürlich lohnen. Einige Uhrenmarken sind auf dem Wiederverkaufsmarkt gefragter als andere. Zusätzlichen Wert hat eine mechanische Uhr, wenn sie von so hoher Qualität ist, dass sie an die nächste Generation weitergegeben werden kann.

Hochwertige Materialien
Mechanische Uhren sollten aus hochwertigen Materialien hergestellt sein. Edelstahl der besonders widerstandsfähigen Legierung 316L oder 18-karätiges Gold sind für ein Gehäuse, das Sie täglich über viele Stunden direkt auf Ihrer Haut tragen, am besten. Saphirglas ist kratzfest und gehört zu den härtesten Materialien, die man bekommen kann, weswegen es hervorragend geeignet ist, das Zifferblatt zu schützen. Und ein Armband aus allerbestem Leder wie das Horween Genuine Shell Cordovan-Pferdeleder, das NOMOS verwendet, aus festem Textil oder rostfreiem Edelstahl hält die mechanische Uhr zuverlässig und schön an Ihrem Handgelenk.

Das Zifferblatt ist der auffälligste Teil einer mechanischen Uhr, man nennt es auch ihr Gesicht. Die Gestaltung des Zifferblatts ist daher entscheidend für den Gesamteindruck der Uhr. Die Typografie, die Zeiger und die Anzeige etwaiger Komplikationen spielen eine Rolle. Doch was zuerst ins Auge fällt, ist die Farbe. Dazu gibt es zahlreiche Vorlieben und Meinungen. Wir beantworten hier einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Zifferblattfarben.

Uhren mit blauem Zifferblatt
Uhren mit schwarzem Zifferblatt
Uhren mit rotem Zifferblatt

Genauigkeit

Wie genau ist eine mechanische Uhr?

Bei beiden Arten mechanischer Uhren – Handaufzugs- wie Automatikuhren, hängt die Genauigkeit von mehreren Faktoren ab. Etwa davon, wie die Uhr getragen wird: Ist sie viel oder wenig in Bewegung? Wird sie starken Magnetfeldern ausgesetzt? Auch Temperaturschwankungen, der Luftdruck, Erschütterungen oder unsachgemäßes Aufziehen können Einfluss auf die Genauigkeit haben.

Mechanische Uhren von NOMOS Glashütte erreichen eine Genauigkeit von wenigen Sekunden Abweichung am Tag. Um diesen Standard zu halten, werden unsere Manufakturkaliber über einen Zeitraum von sieben Tagen hinweg in sechs Positionen feinreguliert.

Was sorgt bei einer mechanischen Uhr für Genauigkeit?

Bei mechanischen Uhren hängt die Genauigkeit von der Präzision ihres Kalibers ab – insbesondere vom Gangregelsystem, dem Assortiment, bestehend aus Anker, Ankerrad und Unruh. Bei NOMOS Glashütte verfügen viele Modelle über ein hauseigenes Assortiment, das NOMOS-Swing-System. Diese unabhängige Technologie ermöglicht uns, die herausragende Zeitgenauigkeit unserer mechanischen Uhren selbst sicherzustellen. 

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Wir sind in der Lage, unsere Kaliber so fein zu justieren, dass die Werke in unseren hauseigenen Tests die gleiche Genauigkeit erreichen wie chronometergeprüfte Zeitmesser.

Langlebigkeit

Behalten mechanische Uhren ihren Wert?

Welchen Wiederverkaufswert eine Uhr auf dem Markt hat, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa von dem Material, das verwendet wurde, der handwerklichen Qualität und dem ästhetischen Wert. Materialien bester Qualität, hohe Uhrmacherkunst und eine Gestaltung, die schon zahlreiche Preise gewonnen hat, sind Standard bei NOMOS Glashütte, weswegen NOMOS-Uhren langfristig ihren Wert behalten. Besonders beliebt sind limitierte Modelle. Diese steigern ihren Wert im Laufe der Zeit oft sogar. 

Wie oft sollten mechanische Uhren gewartet werden?

Mechanische Uhren brauchen eine regelmäßige Wartung. Wenigstens alle fünf Jahre sollte eine komplette Revision durch eine Uhrmacherin oder einen Uhrmacher durchgeführt werden. Bei NOMOS Glashütte sieht eine Uhrendurchsicht folgendermaßen aus: Die Uhr wird komplett auseinandergenommen, alle Teile werden ultraschallgereinigt, Rädchen, Triebe oder Federn bei Bedarf ausgetauscht, und am Ende wird das neu zusammengesetzte Kaliber wieder in sechs Positionen feinreguliert.

Auch das Gehäuse wird in mehreren Stufen aufgearbeitet: Krone, Aufzugswelle, Dichtungsteile und Röhrchen werden nötigenfalls ersetzt und die Wasserdichtigkeit wird wiederhergestellt. Einschließlich der Endkontrolle dauert all das mehrere Tage – ein lohnender Aufwand dafür, dass die Uhr dann wieder jahrelang Freude macht. 

Können mechanische Uhren repariert werden?

Alle Teile einer mechanischen Uhr können repariert werden. In diesem Sinne handelt es sich um eines der nachhaltigsten Produkte überhaupt. Eine gut gepflegte und regelmäßig gewartete mechanische Uhr hält mindestens ein Leben lang. Die Elektronik in Smartwatches oder Quarzuhren hingegen kann oft nicht repariert werden. Wenn diese Uhren kaputtgehen, muss man sie ersetzen.

Wie pflege ich meine mechanische Uhr?

Wir empfehlen im Umgang mit mechanischen Uhren Folgendes:

  • Vor äußeren Einflüssen wie Druck, Erschütterung, extremer Temperatur, großen Temperaturschwankungen oder starken magnetischen Feldern ist die mechanische Uhr zu schützen.
  • Achten Sie darauf, wieviel Wasser Ihre mechanische Uhr verträgt. Bis 5 atm wird lediglich Spritzwasser toleriert. Eine Wasserdichtigkeit von 10 atm bedeutet, dass Sie damit duschen oder schwimmen gehen können. Die Angabe "bis 20 atm" heißt bereits: tauchfest. Wenn sich keine atm-Angabe auf einer Uhr findet, ist davon auszugehen, dass sie besser gänzlich trocken bleiben sollte.
  • Wichtig: Die Krone oder Drücker im Wasser bitte in keinem Fall betätigen! Und es wäre gut, die Wasserdichtigkeit einer mechanischen Uhr einmal jährlich prüfen zu lassen. Dichtungsringe bestehen aus Gummi und können unter Umständen wie großer Hitze porös werden. Die Prüfung geht ganz schnell, es gibt im guten Fachhandel dafür ein spezielles Gerät.
  • Es versteht sich ja eigentlich von selbst, aber: Lassen Sie Ihre mechanische Uhr nicht fallen. Obwohl die meisten mechanischen Uhren hochwertige Gehäuse aus Edelstahl oder Gold haben, könnte eine Erschütterung den Mechanismus stören. Ganz abgesehen von möglichen Kratzern oder Dellen am Gehäuse. Falls es doch einmal zu einem Sturz kommt, können ausgebildete Uhrmacherinnen und Uhrmacher die mechanische Uhr aufarbeiten und wieder funktionstüchtig machen.
  • Bewahren Sie Ihre mechanische Uhr sorgfältig, trocken und außerhalb direkter Sonneneinstrahlung auf.
  • Handaufzugsuhren sollten nicht am Handelenk, sondern vor dem Anlegen aufgezogen werden, um den Aufzugsmechanismus nicht einseitig zu belasten. Und drehen Sie nur so lange an der Krone, bis Sie einen Widerstand spüren. Die Uhr ist dann voll aufgezogen.
  • Automatikuhren müssen nur ganz wenig aufgezogen werden, sollte die Gangreserve einmal erschöpft sein. Zwei, drei Drehungen an der Krone genügen, den Rest übernimmt der Rotor, wenn Sie die Uhr im Anschluss wieder tragen.

Mechanische Uhren von NOMOS Glashütte

Wo werden NOMOS-Uhren hergestellt?

NOMOS-Uhren stammen aus dem sächsischen Glashütte. An eine mehr als 175-jährige Uhrmachertradition anknüpfend, wird jede einzelne Uhr von ausgewiesenen Fachleuten sorgfältig hergestellt. Wir sind stolz darauf, eine unabhängige Manufaktur zu sein, die ihre eigenen Kaliber inhouse entwickelt und produziert. Tatsächlich darf auf dem Zifferblatt einer Uhr nur dann „Glashütte” stehen, wenn mindestens 50 Prozent ihrer Wertschöpfung vor Ort stattgefunden hat. NOMOS-Kaliber entstehen nahezu vollständig in Glashütte.

Erfahren Sie mehr über die Uhrmacherkunst in Glashütte

Wie werden mechanische Uhren bei NOMOS Glashütte hergestellt?

Ziel von NOMOS ist die größtmögliche Unabhängigkeit. Daher findet von der Gestaltung der Uhr über die Entwicklung der Werke bis zum Zusammenbauen der Uhren nahezu alles unter unserem eigenen Dach statt. Eine mechanische Uhr, die den Namen NOMOS Glashütte auf dem Zifferblatt trägt, wurde von NOMOS in Glashütte gestaltet, entwickelt und gebaut. Das hat viele Vorteile, bis hin zu dem, unsere Lieferkette kurz und unsere CO2-Bilanz niedrig zu halten. Da es außerdem Uhren sind, die für ein ganzes Leben gemacht sind und die man bei Bedarf reparieren kann, ist auch in Sachen Nachhaltigkeit hier schon viel geleistet.

Folgende Merkmale sind typisch für Glashütte-Uhren:

  • Die Dreiviertelplatine, die das Federhaus und das Räderwerk abdeckt, was eine besonders stabile und schöne Konstruktion ergibt.
  • Das Glashütter Gesperr, ein Teil des Aufzugsmechanismus. Spezifisch ist die lange und geschwungene Aufzugsfeder.
  • Die eleganteste Form der Ganggenauigkeit: die Feinregulierung mit Hilfe einer Schwanenhalsfeder.
  • Hitzegebläute Schrauben. Die kornblumenblaue Farbe entsteht bei der Erhitzung auf über 290 Grad Celsius und ist ein guter Korrosionsschutz.
  • Einzigartige Oberflächenbehandlung durch Perlage, Strahlen- und Sonnenschliff.

Die Erfahrung von Zeit gehört zu jeder bewussten Lebensform. Es ist das Wissen darum, dass sich Dinge verändern. Auch die Beobachtung des Himmels ist elementar. Schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien wurden neben Jagdszenen Sternbilder festgehalten. Aus der Sternzeit, der temporären Sichtbarkeit von Gestirnen, haben die Menschen den Jahreslauf erkannt, aus den Phasen von Sonne und Mond die Tageszeit. Auf Schattenstäben beruhende Sonnenuhren gehören zu den frühesten Zeitmessern und entstanden vor circa 5000 Jahren. Zuvor genügte den sesshaft gewordenen Menschen für Ackerbau und religiöse Zwecke die Markierung der wichtigsten wiederkehrenden Momente des Jahres, der Tages- und Nachtgleiche etwa. Dazu wurden riesige Kreise aus Steinen oder Pfählen errichtet wie in Stonehenge.

Der Organisationsbedarf komplexerer Gesellschaften wie der Sumerer, der Ägypter oder chinesischer Dynastien machte um 3000 v. Chr. eine genauere Einteilung des Tages in Stunden notwendig. Als Möglichkeit, die Zeit auch bei bedecktem Himmel messen zu können, wurde das Prinzip des Wasserumgießens beliebt. Später, im zweiten Jahrhundert v.Chr. entstand in Griechenland schon die erste mechanische Uhr mit einem durch Wasserkraft betriebenen Räderwerk. Im mittelalterlichen Europa schließlich entwickelten Handwerker Räderuhren mit Gewichtsantrieb, Spindelhemmung und Waagbalken. Zunächst an Kirchtürmen, Anfang des 16. Jahrhunderts dann auch in tragbarer Form. In dieser Zeit kam zum bisher üblichen Einzelzeiger der Minutenzeiger hinzu. Weitere 100 Jahre später wurde die Pendeluhr patentiert – und die Spiralfeder erfunden, die die Konstruktion von Taschenuhren ermöglichte.

Die Entwicklung genauer mechanischer Uhren wurde nicht nur durch das technische Interesse der Zeit befördert, sondern auch durch den konkreten Nutzen der Präzision. Marine-Chronometer waren für die europäische Seefahrt im 18. Jahrhundert elementar und mit der Einführung der Eisenbahn als allgemeines Beförderungsmittel ab den 1830er-Jahren wurde Pünktlichkeit plötzlich für die ganze Bevölkerung wichtig.
 
Die mechanische Uhr wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Taschenuhr getragen, von einzelnen Schmuckspangen für Damen abgesehen. Mechanische Uhren für das Handgelenk, Armbanduhren wie man sie heute kennt, entwickelten sich erst nach dem Ersten Weltkrieg und mit der zunehmenden Nutzung des Automobils. Wer am Steuer sitzt, kann schließlich keine Uhr aus der Tasche ziehen.

Neben der Schweizer Produktion mechanischer Uhren, gab es in Deutschland mit Produktionsstätten im Schwarzwald und in Glashütte schon ab Ende des 19. Jahrhunderts zwei bedeutende Zentren der Uhrenherstellung, die auch über die deutsche Teilung hinweg Bestand hatten und die Einführung der batteriebetriebenen Quarzuhr ebenso überlebten wie die der Smartwatch. Die handwerkliche Qualität, Gestaltung und Nachhaltigkeit einer mechanischen Uhr hat für viele Menschen hohen Wert. In einer zunehmend digitalisierten Welt bleibt eine mechanische Uhr Ausdruck traditioneller Werte und ist eine Investition, die sich lohnt.