Eine kurze Geschichte der mechanischen Zeitmessung

Die Erfahrung von Zeit gehört zu jeder bewussten Lebensform. Es ist das Wissen darum, dass sich Dinge verändern. Auch die Beobachtung des Himmels ist elementar. Schon in steinzeitlichen Höhlenmalereien wurden neben Jagdszenen Sternbilder festgehalten. Aus der Sternzeit, der temporären Sichtbarkeit von Gestirnen, haben die Menschen den Jahreslauf erkannt, aus den Phasen von Sonne und Mond die Tageszeit. Auf Schattenstäben beruhende Sonnenuhren gehören zu den frühesten Zeitmessern und entstanden vor circa 5000 Jahren. Zuvor genügte den sesshaft gewordenen Menschen für Ackerbau und religiöse Zwecke die Markierung der wichtigsten wiederkehrenden Momente des Jahres, der Tages- und Nachtgleiche etwa. Dazu wurden riesige Kreise aus Steinen oder Pfählen errichtet wie in Stonehenge.

Der Organisationsbedarf komplexerer Gesellschaften wie der Sumerer, der Ägypter oder chinesischer Dynastien machte um 3000 v. Chr. eine genauere Einteilung des Tages in Stunden notwendig. Als Möglichkeit, die Zeit auch bei bedecktem Himmel messen zu können, wurde das Prinzip des Wasserumgießens beliebt. Später, im zweiten Jahrhundert v.Chr. entstand in Griechenland schon die erste mechanische Uhr mit einem durch Wasserkraft betriebenen Räderwerk. Im mittelalterlichen Europa schließlich entwickelten Handwerker Räderuhren mit Gewichtsantrieb, Spindelhemmung und Waagbalken. Zunächst an Kirchtürmen, Anfang des 16. Jahrhunderts dann auch in tragbarer Form. In dieser Zeit kam zum bisher üblichen Einzelzeiger der Minutenzeiger hinzu. Weitere 100 Jahre später wurde die Pendeluhr patentiert – und die Spiralfeder erfunden, die die Konstruktion von Taschenuhren ermöglichte.

Die Entwicklung genauer mechanischer Uhren wurde nicht nur durch das technische Interesse der Zeit befördert, sondern auch durch den konkreten Nutzen der Präzision. Marine-Chronometer waren für die europäische Seefahrt im 18. Jahrhundert elementar und mit der Einführung der Eisenbahn als allgemeines Beförderungsmittel ab den 1830er-Jahren wurde Pünktlichkeit plötzlich für die ganze Bevölkerung wichtig.

Die mechanische Uhr wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Taschenuhr getragen, von einzelnen Schmuckspangen für Damen abgesehen. Mechanische Uhren für das Handgelenk, Armbanduhren wie man sie heute kennt, entwickelten sich erst nach dem Ersten Weltkrieg und mit der zunehmenden Nutzung des Automobils. Wer am Steuer sitzt, kann schließlich keine Uhr aus der Tasche ziehen.

Neben der Schweizer Produktion mechanischer Uhren, gab es in Deutschland mit Produktionsstätten im Schwarzwald und in Glashütte schon ab Ende des 19. Jahrhunderts zwei bedeutende Zentren der Uhrenherstellung, die auch über die deutsche Teilung hinweg Bestand hatten. Die Einführung der batteriebetriebenen Quarzuhr Ende der 60er-Jahre stürzte die Branche indessen in eine Krise. Schon ab den 20er-Jahren war weltweit Forschung zur Frequenztechnik betrieben worden, und in den 50er-Jahren entstand in der Schweiz ein erstes Quarzwerk für tragbare Uhren. In der Massenproduktion von Quarzuhren starteten damals jedoch japanische Firmen durch und trieben den Markt einige Jahre lang vor sich her.

Heute gibt es viele Arten von Uhren. Quarzuhren, Smartwatches – und weiterhin mechanische Uhren. Deren handwerkliche Qualität, Gestaltung und Nachhaltigkeit ist für viele Kundinnen und Kunden letztlich alternativlos. In einer zunehmend digitalisierten Welt bleibt eine mechanische Uhr Ausdruck traditioneller Werte und ist eine Investition, die Bestand hat.

Was ist eine mechanische Uhr?

Eine mechanische Uhr hat in ihrem Inneren ein Uhrwerk, das entweder per Hand oder automatisch aufgezogen wird. Das mechanische Werk besteht aus Zahnrädern, Federn, Trieben und anderen winzigen Teile, die die Zeiger auf dem Zifferblatt im Kreis bewegen, um die Zeit anzuzeigen. Mechanische Uhren werden durch Energie angetrieben, die die Zugfeder speichert und dann allmählich abgibt, um die Zeiger zu bewegen. Diese Energie entsteht dadurch, dass man die Krone der Uhr per Hand aufzieht oder die Uhr bewegt, wodurch ein Rotor in Schwung kommt, der Teil eines automatischen Aufzugsmechanismus ist.

Funktionsweise

Wie funktionieren mechanische Uhren?

Alle mechanischen Uhren funktionieren auf die gleiche Weise: indem die Energie, die im Werk gespeichert ist, langsam abgegeben wird, um die Zeiger der Uhr auf dem Zifferblatt im Kreis zu bewegen. Je nachdem, woher das mechanische Werk seine Energie bezieht, handelt es sich um eine Handaufzugsuhr oder eine Automatikuhr. Beides sind Unterkategorien mechanischer Uhren.

Handaufzugsuhren müssen manuell aufgezogen werden. Das Drehen der Krone setzt mehrere Zahnräder (namentlich das Kronrad und das Sperrrad) in Bewegung. Sie übertragen die Energie von der Krone zur Zugfeder, die dabei gespannt wird. Automatikuhren hingegen ziehen sich dadurch auf, dass sie bewegt werden. Ihr Werk ist mit einem zusätzlich beschwerten Aufzugsrotor ausgestattet, der durch Bewegung in Schwung gerät und Energie an die Zugfeder überträgt, worauf diese sich immer fester spannt und die Energie dadurch als Gangreserve speichert.

Damit sich die Zugfeder nicht unkontrolliert wieder entspannt, gibt es das, was man im Uhrwerk die „Hemmung“ nennt, das Zusammenspiel von Anker, Ankerrad und Unruh: Während die Unruhspirale schwingt, wird die in der Zugfeder gespeicherte Energie über ein Räderwerk zum Ankerrad transportiert und von dort zunächst weiter zum Anker, bevor sie an den Unruhreif abgegeben wird. Die Hemmung reguliert den Energiefluss und erzeugt dabei einen sehr genauen Gang der Uhr. Übrigens entsteht auf diese Weise auch das für mechanische Zeitmesser charakteristische Tick-tack-Geräusch.

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Aus welchen Teilen besteht ein mechanisches Uhrwerk?

Die Hauptbestandteile einer mechanischen Uhr sind die Grundplatte, auf der das Uhrwerk aufgebaut ist, die Krone, die Zugfeder, das Räderwerk und die Hemmung, auch Assortiment oder Reglage genannt: die Baugruppe von Anker, Ankerrad und Unruh, die bei NOMOS als NOMOS-Swing-System selbst hergestellt wird. In Automatikwerken ist zusätzlich der Aufzugsrotor von Bedeutung.
Um all diese Bestandteile zusammen und in Gang setzen zu können, absolvieren Uhrmacherinnen und Uhrmacher eine dreijährige Ausbildung. Kurz gesagt ist der Mechanismus folgender: Wenn der Rotor schwingt oder über das Drehen der Krone Energie erzeugt wird, wird diese Energie zum Speichern auf die Zugfeder übertragen. Dann wird sie über das Räderwerk an die Unruh abgegeben und von der Hemmung in genaue Einheiten getaktet. Die Bauteile sind auf einer Grundplatte befestigt und bei Glashütte-Uhren mit einer Dreiviertelplatine abgedeckt, um den komplizierten Mechanismus zu schützen. In anderen Uhrmacherregionen gibt es eigene Traditionen, mechanische Uhrwerke fertigzustellen. Für Glashütte ist die Dreiviertelplatine typisch. Experten und Expertinnen können oft mit einem einzigen Blick auf das Uhrwerk feststellen, wo es hergestellt wurde.

Welche Komplikationen gibt es bei mechanischen Uhren?

Als „Komplikationen“ bezeichnet man bei mechanischen Uhren alle Zusatzfunktionen, die über die reine Zeitangabe hinausgehen. Das können astronomische Funktionen sein, eine Mondphasenanzeige etwa oder ein ewiger Kalender, eine Weckerfunktion, die Anzeige weiterer Zeitzonen oder eine Stoppuhr. Uhren von NOMOS Glashütte bieten als Komplikationen eine Gangreserveanzeige, eine Datumsfunktion und eine Weltzeitanzeige.

Mechanische, automatische, Quarzuhren und Smartwatches – was ist der Unterschied?

Kurz gesagt: Sie werden auf unterschiedliche Weise in Gang gehalten. Mechanische Uhren haben Uhrwerke, die auch automatisch sein können. Mechanische Automatikuhren ziehen sich mithilfe eines Rotors auf, der durch die Bewegungen des Handgelenks zum Schwingen gebracht wird. Quarzuhren hingegen verfügen über batteriebetriebene Quarzwerke. Und Smartwatches sind rein elektronische Geräte, die oft mit einem Smartphone verbunden sind. Auch sie haben Batterien, in denen sie Energie speichern, aber üblicherweise müssen sie über eine äußere Energiequelle aufgeladen werden.

Kann man das Uhrwerk einer mechanischen Uhr überdrehen?

Ja, aber das kommt sehr selten vor. Mechanische Handaufzugsuhren werden durch Drehen an der Krone aufgezogen. Je mehr Energie die Zugfeder speichert, desto stärker wird ihre Spannung und desto größer ist der Widerstand, den man beim Drehen spürt. Wenn die Zugfeder maximal gespannt ist, müsste man schon einiges an Kraft aufwenden, um den Widerstand des Kronrads zu überwinden, und das würde die Zugfeder beschädigen. Bei mechanischen Automatikuhren ist dieser Widerstandpunkt nicht immer so klar zu spüren, wodurch sie etwas stärker gefährdet sind, überdreht zu werden. Allerdings ist es einfach, dem vorzubeugen, denn auch wenn die Gangreserve der Uhr vollständig erschöpft ist, genügen einige wenige Drehungen an der Krone, um die Uhr wieder zum Ticken zu bringen. Aufgefüllt wird der Energiespeicher der mechanischen Automatikuhr dann beim Tragen am Handgelenk.

Sind mechanische Uhren wasserdicht?

Selbstverständlich können mechanische Uhren wasserdicht sein. Entscheidend ist dabei das Gehäuse. Dessen Verbindung zum Glas muss abgedichtet sein, und auch bei der Krone muss sorgfältigst darauf geachtet werden, dass es keine Lücke gibt, durch die Wasser in den Aufzugsmechanismus eindringen könnte. Gummidichtungen, verschraubte Gehäuseböden oder verschraubte Kronen machen mechanische Uhren wasserdicht. Unter den Uhrenmodellen von NOMOS Glashütte reicht die Wasserdichtigkeit von 3 bis 30 atm. Die Maßeinheit atm steht für physikalische Atmosphären und entspricht ungefähr einem bar (1:1,01322). Je höher der atm-Wert ist, desto höher ist die Wasserdichtigkeit der mechanischen Uhr.

Vorteile einer mechanischen Uhr

Warum sollte man sich für eine mechanische Uhr entscheiden?

Es gibt viele gute Gründe, sich für eine mechanische Uhr zu entscheiden. Sei es, dass man aus Liebe zur Handwerkskunst ein traditionelles Instrument besitzen möchte oder dass man daran interessiert ist, in ein qualitativ hochwertiges Produkt zu investieren. Um die reine Messung der Zeit geht es in der Regel am wenigsten. Wer eine mechanische Uhr trägt, zeigt vielmehr, was ihm oder ihr wichtig ist. Und hat dabei noch einen praktischen Nutzen.

Welche Uhr ist besser: eine Quarzuhr oder eine mechanische Uhr?

Diese beiden Arten von Uhren haben unterschiedliche Vorteile. Quarz ist ein vergleichsweise günstiges Material und generiert eine verlässliche Frequenz, mit der eine sehr genaue Zeitmessung möglich ist. Auch werden Quarzuhren in Massenproduktion hergestellt und sind daher günstiger. Oft können sie aber nicht repariert werde, was bedeutet, dass man sie irgendwann wegwerfen muss. Mechanische Uhren hingegen sind teurer, aber halten mit etwas Pflege ein Leben lang. Sie sind Wertanlagen – und auch schöne Geschenke.

Wie finde ich die beste mechanische Uhr?

Die Auswahl an mechanischen Uhren ist groß – so groß, dass man oft nicht weiß, nach welchen Kriterien man suchen soll. Auf diese fünf Dinge sollten Sie achten:

  • Gestaltung und Funktionsweise
    Es mag einfach klingen, aber das Wichtigste ist, dass Ihnen die Uhr gefällt und alles kann, was Sie sich von einer Uhr wünschen. Eine klare Gestaltung, ein gut lesbares Zifferblatt, ein Modell mit Datumsfunktion vielleicht und so wasserdicht, dass Sie damit schwimmen können?
  • Das Werk
    Das Zifferblatt und der zu Ihrem Handgelenk passende Gehäusedurchmesser sind natürlich wichtig bei der Auswahl Ihrer Uhr. Das Allerwichtigste an mechanischen Uhren ist aber das Werk in ihrem Inneren, das für die Genauigkeit sorgt. Ein hochwertiges Uhrwerk sollte nicht mehr als einige Sekunden am Tag vor- oder nachgehen.
  • Wartung
    Mechanische Uhren brauchen eine regelmäßige Wartung, am besten alle fünf Jahre. Auch daran sollte man also bei der Entscheidung für eine Uhr denken: Gibt es in Ihrer Nähe einen guten Fachhandel, der die Wartung für Sie organisiert? Oder einen Uhrmacher? Viele Hersteller ermöglichen auch die direkte Zusendung der zu wartenden Uhren.
  • Wertbeständigkeit
    Der Kauf einer mechanischen Uhr ist eine Investition und eine solche soll sich natürlich lohnen. Einige Uhrenmarken sind auf dem Wiederverkaufsmarkt durchaus gefragter als andere. Einen Wert hat eine mechanische Uhr auch, wenn sie von so hoher Qualität ist, dass sie an nächste Generationen weitergegeben werden kann.
  • Hochwertige Materialien
    Mechanische Uhren, die halten sollen, müssen aus hochwertigen Materialien hergestellt werden. Edelstahl der besonders widerstandsfähigen Legierung 316L oder 18-karätiges Gold sind für ein Gehäuse, das Sie täglich über viele Stunden direkt auf Ihrer Haut tragen, am besten. Saphirglas ist kratzfest und gehört zu den härtesten Materialien, die man bekommen kann, weswegen es hervorragend geeignet ist, das Zifferblatt zu schützen. Und ein Armband aus allerbestem Leder wie das Horween Genuine Shell Cordovan-Pferdeleder, das NOMOS verwendet, aus festem Textil oder oder rostfreiem Edelstahl hält die mechanische Uhr zuverlässig und schön an Ihrem Handgelenk.

Das Zifferblatt ist der auffälligste Teil einer mechanischen Uhr, man nennt es auch ihr "Gesicht". Die Gestaltung des Zifferblatts ist daher entscheidend für den Gesamteindruck der Uhr. Die Typografie, die Zeiger und die Anzeige etwaiger Komplikationen spielen alle eine Rolle. Doch was zuerst ins Auge fällt, ist die Farbe. Dazu gibt es zahlreiche Vorlieben und Meinungen. Wir beantworten hier einige der am häufigsten gestellten Fragen zu Zifferblattfarben .

Genauigkeit

Wie genau ist eine mechanische Uhr?

Bei beiden Arten mechanischer Uhren, sowohl Handaufzugsuhren als auch automatischen Uhren, hängt die Genauigkeit von mehreren Faktoren ab. Etwa davon, wie die Uhr getragen wird. Auch Temperaturschwankungen, der Luftdruck, Erschütterungen oder unsachgemäßes Aufziehen können Einfluss auf die Genauigkeit haben.
Mechanische Uhren von NOMOS Glashütte erreichen eine Genauigkeit von weniger als zehn Sekunden Abweichung am Tag. Um diesen Standard zu halten, werden unsere mechanischen Kaliber über einen Zeitraum von sieben Tagen hinweg in sechs Positionen feinreguliert.

Was sorgt bei einer mechanischen Uhr für Genauigkeit?

Wie bei allen mechanischen Uhren hängt die Genauigkeit einer Handaufzugsuhr von der Präzision ihres Kalibers ab – insbesondere vom Gangregler, der Hemmung, die auch Assortiment genannt wird, weil sie aus mehreren Teilen besteht: dem Anker, dem Ankerrad und der Unruh. Bei NOMOS Glashütte verfügen viele Modelle über ein in eigener Manufaktur entwickeltes und gebautes Assortiment, das NOMOS-Swing-System. Dies ermöglicht uns, die herausragende Zeitgenauigkeit unserer Handaufzugsuhren sicherzustellen, ohne uns dabei von Zulieferern abhängig zu machen. Wir sind in der Lage, unsere Kaliber so fein zu justieren, dass die Werke in unseren hauseigenen Tests die gleiche Genauigkeit erreichen wie Chronometer-geprüfte Zeitmesser. Mechanische Uhren müssen beste Ergebnisse aufweisen, bevor sie die Werkstatt von NOMOS Glashütte verlassen.

Langlebigkeit

Behalten mechanische Uhren ihren Wert?

Welchen Wiederverkaufswert eine Uhr auf dem Markt hat, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa von dem Material, das verwendet wurde, der handwerklichen Qualität und dem ästhetischen Wert ihrer Gestaltung. Materialien bester Qualität, hohe Uhrmacherkunst und eine Gestaltung, die schon zahlreiche Preise gewonnen hat, sind Standard bei NOMOS Glashütte, weswegen all unsere Uhren (Handaufzugsuhren und Automatikuhren) langfristig ihren Wert behalten. Besonders beliebt sind unsere Modelle mit limitierter Stückzahl. Diese steigern ihren Wert im Laufe der Zeit oft sogar. Wie alle NOMOS-Zeitmesser sind unsere Handaufzugsuhren dafür gemacht, ein Leben lang zu halten (mindestens). Alles was sie brauchen ist außer der korrekten Behandlung eine regelmäßige Wartung, idealerweise alle fünf Jahre.

Wie oft sollten mechanische Uhren gewartet werden?

Mechanische Uhren brauchen eine regelmäßige Wartung. Wenigstens alle fünf Jahre sollte eine komplette Revision durch eine Uhrmacherin oder einen Uhrmacher durchgeführt werden. Nach dieser Zeit ist es wahrscheinlich, dass das Uhrenöl eingetrocknet ist, und an den Stellen, an denen Metall auf Metall stößt, kann es dann zu Abnutzungserscheinungen kommen.
Bei NOMOS Glashütte sieht eine Uhrendurchsicht folgendermaßen aus: Die Uhr wird komplett auseinandergenommen, alle Teile werden in einer Spezialflüssigkeit ultraschallgereinigt, abgenutzte Rädchen, Triebe oder Federn werden ausgetauscht, das Kaliber wird zusammengebaut, fein eingestellt, geprüft, gegebenenfalls korrigiert, in sechs Positionen feinreguliert, das Gehäuse wird in mehreren Stufen aufgearbeitet, Krone, Aufzugswelle, Dichtungsteile und Röhrchen werden nötigenfalls ersetzt und die Wasserdichtigkeit wird wiederhergestellt. Einschließlich der Endkontrolle dauert all das mehrere Tage. Übrigens empfehlen wir eine jährliche Kontrolle der Wasserdichtigkeit. Dichtungsringe bestehen aus Gummi und können unter Umständen wie etwa großer Hitze porös werden.

Können mechanische Uhren repariert werden?

Alle Teile einer mechanischen Uhr können repariert werden. In diesem Sinne handelt es sich um eines der nachhaltigsten Produkte überhaupt. Eine gut gepflegte und regelmäßig gewartete mechanische Uhr hält mindestens ein Leben lang. Die Elektronik in Smartwatches oder Quarzuhren hingegen kann oft nicht repariert werden. Wenn diese Uhren kaputtgehen, muss man sie ersetzen.

Wie pflege ich meine mechanische Uhr?

Wir empfehlen im Umgang mit mechanischen Uhren Folgendes:

  • Vor äußeren Einflüssen wie Druck, Erschütterung, extremer Temperatur, großen Temperaturschwankungen oder starken magnetischen Feldern ist die mechanische Uhr zu schützen.
  • Überprüfen Sie, ob Ihre mechanische Uhr wasserdicht ist. Wenn die Wasserdichtigkeit mindestens 20 atm beträgt, können Sie die Uhr im Wasser bedenkenlos anbehalten. Eine Wasserdichtigkeit von 10 atm bedeutet, dass Sie damit Schwimmen oder Schnorcheln gehen können. Mit 5 atm bleibt die Uhr unter der Dusche wasserdicht. Wenn sich keine atm-Angabe auf der Uhr findet, ist davon auszugehen, dass sie bis weniger als 3 atm dichthält und dann sollte sie besser trockenbleiben. Die Krone oder Drücker sind im Wasser nicht zu betätigen.
    Zusatzhinweis: Einmal jährlich sollten Sie Ihre mechanische Uhr auf ihre Wasserdichtigkeit prüfen lassen. Das geht ganz schnell, es gibt im guten Fachhandel dafür ein spezielles Gerät.
  • Es versteht sich von selbst, aber: Lassen Sie Ihre mechanische Uhr nicht fallen. Obwohl die meisten mechanischen Uhren hochwertige Gehäuse aus Edelstahl oder Gold haben, könnte eine Erschütterung den Mechanismus stören. Ganz abgesehen von möglichen Kratzern oder Dellen am Gehäuse. Falls es doch einmal zu einem Sturz kommt, können ausgebildete Uhrmacherinnen und Uhrmacher die mechanische Uhr aufarbeiten und wieder funktionstüchtig machen.
  • Bewahren Sie Ihre mechanische Uhr sorgfältig, trocken und außerhalb direkter Sonneneinstrahlung auf.
  • Speziell Handaufzugsuhren sollten zum Aufziehen vom Arm genommen werden, um den Aufzugsmechanismus nicht einseitig zu belasten. Und drehen Sie nur so lange an der Krone, bis Sie einen Widerstand spüren. Die Uhr ist dann voll aufgezogen.
  • Speziell Automatikuhren müssen nur ganz wenig aufgezogen werden, sollte die Gangreserve einmal erschöpft sein. Zwei, drei Drehungen an der Krone genügen, den Rest übernimmt der Rotor, wenn Sie die Uhr im Anschluss wieder tragen.

Mechanische Uhren von NOMOS Glashütte

Wo werden NOMOS-Uhren hergestellt?

NOMOS-Uhren stammen aus dem sächsischen Glashütte. An eine mehr als 175-jährige Uhrmachertradition anknüpfend, wird jede einzelne Uhr von ausgewiesenen Fachleuten sorgfältig hergestellt. Wir sind stolz darauf, eine unabhängige Manufaktur zu sein, die ihre eigenen mechanischen Kaliber inhouse entwickelt und produziert. Tatsächlich darf auf dem Zifferblatt einer Uhr nur dann „Glashütte” stehen, wenn mindestens 50 Prozent ihrer Wertschöpfung vor Ort in der historischen Uhrmacherstadt stattgefunden hat. Bei NOMOS Glashütte gehen wir weit über die Erfordernisse dieser Glashütte-Regel hinaus und fertigen unsere Uhren zu 95 Prozent vor Ort.

Erfahren Sie mehr über die Uhrmacherkunst in Glashütte.

Wie werden mechanische Uhren bei NOMOS Glashütte hergestellt?

Ziel von NOMOS ist es, so viel wie möglich in eigener Hand zu haben. Daher findet von der Gestaltung der Uhr über die Entwicklung der Werke bis zum Zusammenbauen der Uhren alles in unserem eigenen Unternehmen statt. Eine mechanische Uhr, die den Namen NOMOS Glashütte auf dem Zifferblatt trägt, wurde von NOMOS in Glashütte gestaltet, entwickelt und gebaut. Das hat viele Vorteile, bis hin zu dem, unsere Lieferkette kurz und unsere CO2-Bilanz niedrig zu halten. Da es außerdem Uhren sind, die für ein ganzes Leben (und mehr) gemacht sind und die man bei Bedarf reparieren kann, ist in Sachen Nachhaltigkeit hier schon viel geleistet.

Folgende Merkmale sind typisch für Glashütte-Uhren:

  • Die Dreiviertelplatine, die das Federhaus und das Räderwerk abdeckt, was eine besonders stabile und schöne Konstruktion ergibt.
  • Das Glashütter Gesperr, ein Teil des Aufzugsmechanismus. Anders als bei Schweizer Uhren ist die Aufzugsfeder lang und geschwungen.
  • Die eleganteste Form der Ganggenauigkeit: die Feinregulierung mit Hilfe einer Schwanenhalsfeder.
  • Hitzegebläute Schrauben. Die kornblumenblaue Farbe entsteht bei der Erhitzung auf über 290 Grad Celsius und ist ein guter Korrosionsschutz.
  • Einzigartige Oberflächenbehandlung durch Perlage, Strahlen- und Sonnenschliff.