Eine kurze Geschichte der Uhrenherstellung in Glashütte
Die Geschichte der Uhrenherstellung in Glashütte begann im Jahr 1845, als der Dresdner Uhrmacher Ferdinand Adolph Lange in den kleinen Ort im Erzgebirge übersiedelte und dort das Unternehmen A. Lange & Cie. gründete. Mit Hilfe eines staatlichen Darlehens, das er nach eineinhalbjähriger Überzeugungsarbeit im Mai 1845 endlich errungen hatte, rief er in Glashütte eine arbeitsteilige Uhrenproduktion ins Leben wie er sie in seinen Wanderjahren in der Schweiz kennengelernt hatte. Allerdings hatte er dabei nicht die Herstellung der dort üblichen Zylinderuhren im Sinn, sondern plante Uhren mit Ankerhemmung. Aus den jüngeren Bewohnern des verarmten ehemaligen Bergarbeiterdorfes machte Lange Schraubenmacher, Rädermacher, Federhausmacher, Unruhmacher, Zeigermacher, Graveure oder Gehäusemacher, die nach Abschluss ihrer Ausbildung selbständig tätig waren und ihn mit ihren Teilen belieferten.
Die Uhrmacherei war damals eine Aufstiegsbranche. Mit der Einführung der Eisenbahn in den USA und Europa wurde die Bevölkerung mobil und brauchte im Alltag eine genaue Zeitmessung. Anfang der 1860er-Jahre fertigten in Glashütte bereits 80 Uhrmacher und Uhrmacherinnen für vier Unternehmen circa 800 Uhren jährlich. Exportiert wurde ins europäische Ausland, und zwar ebenso Teile und Werkzeug. In die USA wurden aus Zollgründen nur Rohwerke ohne Gehäuse geliefert, was aber für viele Jahre eine stabile Einnahmequelle der Glashütter Uhrenbetriebe war. Auch Tiffany’s in New York war ein Kunde von A. Lange & Söhne in Glashütte.
Technisch zeigte sich Lange ebenfalls innovativ. Seine Ziele waren Verfeinerung und Eleganz bei größter Zuverlässigkeit. In der Berechnung der Teile führte er das metrische System ein, er ersetzte die übliche Brückenkonstruktion als Abdeckung des Räderwerks durch eine Dreiviertelplatine, arbeitete das Gesperr in die Oberplatte ein und entwickelte eine sichere und akkurate Aufzugstechnik ohne Schlüssel. Auch der Glashütter Sonnenschliff ziert Glashütteuhren bereits seit Anfang der 1870er-Jahre: ein schwungvoll nach außen führender Schliff auf Sperr- und Kronrad, der bewirkt, dass sich die Fläche beim Schwenken der Uhr durch den jeweils anderen Einfall des Lichts zu drehen scheint. Und 1874 wurde eine Damenuhr mit 25 Millimeter Durchmesser und Sekundenzeiger eingeführt.
Gegen die maschinengestützte serielle Fertigung günstigerer Uhren für den breiteren Markt, wie sie die amerikanische Firma Waltham schon auf der Weltausstellung 1876 präsentiert hatte, schützte und sträubte sich die Uhrenbranche in Glashütte lange. Insbesondere der Marktführer von Präzisions-Taschenuhren, die Firma A. Lange & Söhne, ging Anfang des 20. Jahrhunderts immer wieder gegen Versuche vor, Glashütter Uhren technisch zu vereinfachen oder durch Importe preiswerter zu machen. Um den Produktionsort Glashütte auch wirtschaftlich gut durch die zeit- und bald auch kriegsbedingten Veränderungen dieser Jahre zu bringen, reichte das Traditionsprogramm jedoch nicht aus. Glashütte stand für exklusive Taschenuhren, und dieses Geschäft brach ab 1914 ein. Viele Arbeiter mussten entlassen werden. Nur durch Heeresaufträge, auch für Kriegsgerät, konnten die Glashütter Betriebe überleben.
Ab 1918 gab es den Versuch Glashütter Uhrmacher, in genossenschaftlicher Produktionsweise mit günstigeren Taschenuhrmodellen marktfähig zu sein, aber trotz steigender Stückzahlen fiel diese Unternehmung der krisenhaften Wirtschaft zum Opfer. Aus der Konkursmasse der Präzisions-Uhrenfabrik e.G.m.b.H. entstanden 1926 sowohl die Uhren-Aktienfabrik Glashütte (URAG) als auch die Uhren-Rohfabrik Glashütte (UROFA), die in Glashütte mithilfe von Schweizer Personal, Importen und später auch staatlichen Zuschüssen die Grundlage für eine eigene deutsche Produktion von Armbanduhrkalibern legte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Glashütter Produktion von Armbanduhren für den zivilen Gebrauch von den Nationalsozialisten unterbunden und ein Großteil der Ressourcen der UROFA und URAG für Fliegerchronographen beansprucht. Die Firma A. Lange & Söhne verlegte sich auf Marinechronometer. Der Einsatz von Zwangsarbeitern in Glashütte ist dokumentiert. Bis zu 3000 Kriegsgefangene mussten in den feinmechanischen Betrieben und Uhrenfabriken Glashüttes Zwölf-Stunden-Schichten leisten und neben Chronometern auch Zeitzünder fertigen. Das Uhrenmuseum Glashütte recherchiert dazu.
1945 ließ die sowjetische Militärverwaltung die Glashütter Uhrenindustrie als Reparationsleistung fast vollständig demontieren. Die verbliebenen Reste enteignete man und fasste sie in der DDR 1951 als volkseigenen Betrieb zusammen. Der VEB Mechanik Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) produzierte mechanische Armbanduhren mit eigenen Kalibern, ab den 60er-Jahren auch mit Automatikaufzug, insbesondere dem extraflachen Spezialautomatik-Kaliber der Spezimatik-Uhren. Auch Quarzuhren, Marinechronometer und andere Instrumente gehörten zum Sortiment, wobei ein Großteil der Ware für den Export bestimmt war.
Nach dem Mauerfall übernahm im Jahr 1990 die Treuhandanstalt die Privatisierung des GUB, und eine Reihe von Neugründungen von Unternehmen die Geschichte der Uhrenherstellung in Glashütte in die Gegenwart. Der Wiederaufbau und die Wiederinbetriebnahme der historischen Sternwarte über Glashütte und die Einrichtung einer Chronometerprüfstelle dort war ebenfalls ein wichtiger Schritt, um die Glashütter Tradition der Präzisionsuhrenherstellung weiterleben zu lassen.
Herkunft und Schutz
Wie spricht man „Glashütte“ aus?
Der deutsche Umlaut „ü“ in „Glashütte“ ist für englischsprachige Uhrenfreundinnen und-freunde schwer auszusprechen. Tatsächlich gibt es für das „ü“ kein phonetisches Äquivalent in der englischen Sprache. Trainiert werden könnte der Laut, wenn man den Mund zu einem „oo“ formt (deutsch: „u“) und dazu gleichzeitig ein „ee“ (deutsch: „i“) zu sprechen versucht. Kundigen der Lautschrift sei dieses Angebot gemacht: ˈɡlaːshʏtə. Und im Zweifel finden wir „Glashitte“ mit einem Mittellaut wie in „hill“ immer noch besser als Glashutte“ analog zu „hoodie“. Aber das ist Geschmackssache.
Was bedeutet “Glashütte“
Eine Glashütte ist eine Produktionsstätte der Glasherstellung und der Glasverarbeitung. Da es für die Glasherstellung Sand, Soda oder Pottasche, Feldspat und Kalk braucht, wurden Glashütten ab dem Mittelalter bevorzugt in bergigen und waldigen Regionen gebaut. Im deutschsprachigen Raum gibt es Dutzende Ortschaften oder Ortsteile, die „Glashütt“, „Glashütte“ oder „Glashütten“ im Namen tragen.
Auch der Name der Kleinstadt Glashütte im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge geht vermutlich auf eine Glashütte aus dem 15. Jahrhundert zurück. Um die Wende zum 16. Jahrhundert wurde im Raum Glashütte dann Silbererz abgebaut, was zu einem raschen, aber nur kurz währenden Reichtum der Region führte, denn die Silbervorkommen erschöpften sich bald. Etwas ertragreicher waren die Kupferminen der Gegend, aber ein gutes Auskommen bescherten sie der Bevölkerung nicht, und 1875 wurde der Bergbau dort gänzlich eingestellt. Stattdessen hatte sich Glashütte in Sachsen zu der Zeit bereits als Uhrenstadt einen Namen gemacht.
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Was ist eine “Glashütteuhr”?
Die Frage, was eine „Glashütteuhr“ ist – und vor allem: was keine Glashütteuhr ist –, bewegte die Uhrenbranche schon vor 120 Jahren. Heißt das, dass diese Uhr in Glashütte gefertigt wurde? Ist es eine Uhr mit bestimmten Merkmalen, die auch an einem anderen Ort gefertigt worden sein könnte? Oder garantiert diese Uhr eine bestimmte Leistung? Handelt es sich bei dem Begriff „Glashütte“ mit Bezug auf Uhren also um eine Herkunftsbezeichnung, um die Angabe eines Typs oder um ein Qualitätsmerkmal? Für heute kann man sagen: um alles drei zusammen. Doch das Ringen erst um eine „Glashütte-Regel“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dann hundert Jahre später um eine rechtsverbindliche „Glashütte-Verordnung“ war zäh und teilweise erbittert. Es spiegelt, wie Glashütte zunächst technisch und dann wirtschaftlich Maßstäbe setzte.
Glashütte-Regel
Als „Glashütte-Regel“ legte die Industrie- und Handelskammer Dresden im Jahr 1930 fest, dass nur solche Uhren als „Glashütter Präzisionsuhren“ bezeichnet werden dürften, die „mindestens im Wesentlichen“ in Glashütte hergestellt wurden und über eine Präzisionsreglage verfügen, „die eine über Jahrzehnte sich gleichbleibende Leistung als Zeitmesser aufweise“. Was wiederum als „Präzisionsuhr“ gelten darf, hatte der Deutsche Uhrmacherbund im Jahr 1904 mit Blick auf die damals üblichen Taschenuhren folgendermaßen umrissen: „Sie muss mit Steinen allerbester Qualität, gehärteter Spiralfeder und aufgeschnittener Kompensationsunruh ausgestattet und in allen Lagen und Temperaturen so genau reguliert sein, dass sie von einer deutschen oder schweizerischen Sternwarte ein Gangzeugnis erlangen könnte.“ Die Festlegung dieses Standards war notwendig geworden, weil zum einen neue Techniken wie die der „Schablonenuhr“-Herstellung um sich griffen und die gestiegene Nachfrage mit billigeren, zunehmend automatisch produzierten Fertigteil-Werken befriedigten, zum anderen eine Gruppe von Schweizer und deutschen Uhrenunternehmen den Glashütter Ruf für eigene Profite nutzen wollten, indem sie eigene Rohwerke mit Glashütter Attributen versahen.
Glashütte-Verordnung
Auch in der neu erstandenen Unternehmensvielfalt der Glashütter Uhrenbranche nach 1990 wurde die Frage nach dem Gütesiegel „Glashütte“ aufgeworfen, vor Gericht gebracht und 2022 schließlich vom Gesetzgeber beantwortet. Die Glashütte-Verordnung macht deutsche Uhren aus Glashütte seit 22. Februar 2022 zu einem gesetzlich geschützten Produkt. Eine durch die Glashütte-Verordnung geschützte Uhr muss in ihren „wesentlichen Herstellungsstufen“ zu mindestens 50 Prozent in Glashütte gefertigt worden sein. Nur dann darf mit der Herkunftsbezeichnung „Glashütte“, etwa auf dem Zifferblatt, geworben werden. Was unter den „wesentlichen Herstellungsstufen“ zu verstehen ist, ist dabei inzwischen klar geregelt: die Herstellung und Einschalung des Uhrwerks und die Endkontrolle der Uhr. Vollständig im Gebiet der Stadt Glashütte zu erfolgen, haben: die Montage und das Ingangsetzen des Uhrwerks, die Reglage, die Montage des Zifferblatts, das Setzen der Zeiger und das Einschalen des Uhrwerks.
Die mechanischen Uhren von NOMOS Glashütte erreichen eine Wertschöpfungstiefe im Sinne der Glashütte-Verordnung von bis zu 95 Prozent. Von den kleinsten Teilen für unsere hochwertigen mechanischen Uhren über die Entwicklung der innovativen Kaliber bis zur Ingangsetzung findet alles an dem Ort statt, der vor über 175 Jahren zum Zentrum der deutschen Uhrmacherkunst wurde und heute zu den weltweit bedeutendsten Standorten dieser Zunft zählt.
Prämierte Uhren von NOMOS Glashütte
Welche Marken sind Glashütte-Marken?
Wem gehören Glashütteuhren?
Von den heutzutage neun Herstellern von Glashütteuhren sind sechs Unternehmen inhabergeführt: Bruno Söhnle Glashütte, Moritz Grossmann, Mühle Glashütte, NOMOS Glashütte, Tutima und Wempe Glashütte. Die Firmen A. Lange & Söhne, Glashütte Original und Union Glashütte gehören zu Schweizer Konzernen. NOMOS Glashütte wurde 1990 von Roland Schwertner gegründet. Zur Geschäftsführung gehören außer ihm heute Uwe Ahrendt und Judith Borowski.
Charakteristik von Glashütteuhren
Woran erkennt man eine Glashütteuhr?
Dreiviertelplatine
Die Dreiviertelplatine überspannt Federhaus und Räderwerk bis hin zum Ankerrad an einem Stück und gewährleistet dadurch besondere Stabilität. Nur die Unruh und der Anker liegen außerhalb der Platine.
Glashütter Gesperr
Ebenfalls typisch ist das Glashütter Gesperr. Beim Aufzugsmechanismus einer Glashütteuhr wird die Sperrklinke durch eine lange, geschwungene und massiv verbaute Sperrfeder unterstützt. Auch das dient der Stabilität.
Glashütter Ankerhemmung
Die Hemmungsteile sind nicht dachartig, sondern geradlinig angeordnet. Der zum Eingreifen ins Gangrad notwendige Winkel wird dadurch erreicht, dass ein Hemmungsarm kürzer ist und die in die Arme fest eingelassenen Stifte abgeschrägt sind.
Gebläute Schrauben
Außerdem sind die gebläuten Schrauben und auch -Zeiger erwähnenswert, die ihre kornblumenblaue Farbe durch das Erhitzen des Stahls auf 290 Grad Celsius erreichen.
Glashütter Sonnenschliff und andere Dekorationstechniken
In der Glashütter Uhrmacherkunst werden zahlreiche dekorative Techniken angewendet. Typisch ist der Glashütter Sonnenschliff auf Sperr- oder Kronrad, der vom Zentrum aus nach außen geht, sodass sich die Fläche beim Schwenken durch den jeweils anderen Einfall des Lichts zu drehen scheint. Glashütter Streifenschliff oder Perlage sind beliebte Veredlungstechniken etwas größerer Flächen. Und auch die häufig floralen oder anderen Gravuren auf dem Unruhkloben selbst sind zu nennen. Die reiche Dekoration war und ist ein luxuriöser Ausdruck der puren Freude an der Konstruktion. Und beweist, die Langlebigkeit der Glashütter Werke, bei denen jedes einzelne Teil ersetzt oder repariert werden kann. Da lohnt die Mühe.
Präzision
Schon vor der Inbetriebnahme der eigenen Sternwarte im Jahr 1910 verfügten die Glashütter Uhrenfabrikanten über ein eigenes Zeitsignal, das ihnen seit 1880 jeden Samstag eine Minute nach acht Uhr morgens über Dresden zugesandt wurde und nach dem sie ihre Pendeluhren ausrichteten. Auch der Beruf des Regleurs war in Glashütte enorm wichtig und das nicht nur für den Bau von Chronometern sondern auch für die Präzisions-Taschen- und später Armbanduhren. Die Feineinstellung einer Uhr erfolgt bei verschiedenen Temperaturen und in verschiedenen Lagen. Die Uhren von NOMOS Glashütte sind in sechs Lagen reguliert und erreichen eine Ganggenauigkeit von nur wenigen Sekunden Abweichung am Tag.
Was ist der Unterschied zwischen Glashütteuhren und Swiss-made-Uhren
Dass mechanische Uhren aus Glashütte so gut sind wie die aus der Schweiz, ist international bekannt. Beide Herkunftsbezeichnungen sind geschützt, wobei einige Glashütter Unternehmen durchaus zu Schweizer Konzernen gehören. Die Mehrheit der Glashütter Uhrenbetriebe jedoch ist von der Schweiz unternehmerisch unabhängig, und NOMOS Glashütte ist seit der Eigenentwicklung seines NOMOS-Swing-Systems auch in der Produktion des Kalibers vollkommen unabhängig.
Im Design und in der Preisgebung variieren die Glashütter Uhren je nach Ausführung, Komplikation und Unternehmen. Es gibt aber viele sehr hochwertige Glashütter Uhrenmodelle zu vergleichsweise günstigen Preisen. Die meisten der vielfach prämierten Modelle von NOMOS Glashütte kosten zwischen 1000 und 4000 Euro.
Sind Glashütteuhren Bauhaus-Uhren?
Die Bauhaus-Schule, in deren Lehre Kunst und Handwerk zusammenkamen, brachte in der Zeit ihres Bestehens (1919-1933) keine eigenen Uhrenmodelle hervor. Insofern gibt es keine echten „Bauhaus-Uhren“. Gleichwohl existieren spätere Uhrendesigns ehemaliger Bauhausschüler wie die des Schweizers Max Bill für die deutsche Firma Junghans. Und generell war die sachlich-funktionale Formensprache der Werkbund-Bewegung, der das Bauhaus entsprang, für die Gestaltung auch von Zifferblättern und Uhrenmodellen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägend. Auch ein ganz bestimmtes Zifferblatt der Pforzheimer Firma Weber & Baral, das 1937 unter anderem an die Glashütter Firma A. Lange verkauft wurde, ist Ausdruck dieses Einflusses und wurde 53 Jahre später zur Inspiration der ersten NOMOS-Uhr.
Als der Gründer von NOMOS Glashütte, Roland Schwertner, 1990 gemeinsam mit der Grafikdesignerin Susanne Günther für ein erstes Uhrenmodell recherchierte, entdeckte er in historischen Publikationen die Glashütte-Variante des Zifferblattes von Weber & Baral von 1937. Susanne Günther überabeitete die Typografie und Proportionen der Vorlage und 1992 kam das erste NOMOS-Modell Tangente auf den Markt: schlank, sachlich und auf das Wesentliche konzentriert – durchaus im Geiste des Bauhauses wie des Deutschen Werkbunds, dem NOMOS Glashütte im gleichen Jahr beitrat. Dieser befragt bis heute den Zusammenhang von Material, Funktion, Form, industrieller Produktion und gesellschaftlicher Verantwortung. NOMOS Glashütte ist der einzige Uhrenhersteller, der Mitglied im Deutschen Werkbund ist.
Wert der Glashütteuhren
Sind Glashütteuhren gute Uhren?
Ja, unbedingt. Es sind mechanische Uhren, die für ihre hochwertigen Materialien, ihre innovativen, originalen Kaliber, ihre sorgfältige Gestaltung und ihre traditionelle Herstellungsweise weltweit geschätzt werden. Nicht ohne Grund ist die Verwendung des Herkunftsortes „Glashütte“ gesetzlich geschützt und an eine mindestens 50-prozentige Wertschöpfung vor Ort geknüpft.
Die mechanischen Uhren von NOMOS Glashütte entstehen bis zu 95 Prozent in eigener Manufaktur in Glashütte und wurden seit 2000 bereits 170 Mal ausgezeichnet. Sie erhielten unter anderem den Grand Prix d’Horlogerie de Genève, sieben Mal den Good Design Award, den das Chicago Athenaeum, Museum für Architektur und Design, vergibt, und sieben Mal den Publikumspreis „Uhr des Jahres“.
Warum sind Glashütteuhren so teuer?
Sind Glashütteuhren teuer? Mechanische Glashütteuhren gibt es in allen Preislagen von unter 2.000 Euro bis über 100.000 Euro. Die Preise variieren je nach Hersteller, Material, Kaliber und Komplikation. NOMOS-Uhren gibt es bereits ab ca. 1.300 Euro. Die meisten der vielfach ausgezeichneten Uhren-Modelle von NOMOS Glashütte mit ihren hochpräzisen Manufakturkalibern kosten unter 4.000 Euro. Und selbst die kostbarsten und kompliziertesten Ausführungen liegen unter 16.000 Euro Verkaufspreis. Im Vergleich zu anderen, etwa Schweizer Uhren vergleichbarer Qualität, sind Glashütteuhren also nicht teuer.
Gewinnen Glashütteuhren an Wert?
Der mögliche Wertzuwachs einer Uhr hängt von mehreren Umständen ab. Mechanische Uhren aus hochwertigen Materialien, bei denen jedes einzelne Teil repariert werden kann und die bei sorgsamem Umgang und regelmäßiger Wartung unbegrenzt haltbar sind, verlieren zumindest nicht an Wert. Und tatsächlich gewinnen Glashütteuhren oft im Laufe der Zeit. Und das nicht nur durch den Goldpreis, den Nutzen, den man von ihnen hat oder die Erfahrungen, die man mit ihnen verbindet. Sondern insbesondere bei Limited Editions, wie NOMOS sie regelmäßig anbietet, ist ein Zuwachs des finanziellen Wertes sehr wahrscheinlich. Handgefertigte Präzision und Schönheit ist in jedem Fall eine Investition, die sich lohnt.
Wie genau sind Glashütteuhren?
Glashütteuhren sind für ihre Präzision bekannt. Die Genauigkeit mechanischer Uhren und also auch der Glashütte-Uhren hängt zum einen von den Kalibern ab, zum anderen von Faktoren wie Temperaturschwankungen, Erschütterungen oder dem Luftdruck. Uhren von NOMOS Glashütte erreichen eine Genauigkeit von wenigen Sekunden Abweichung pro Tag. Erfahren Sie hier mehr über die Genauigkeit von mechanischen Glashütteuhren.