Für Schmetterlingskästen ist der Künstler Matthias Garff bekannt. Jetzt hat er seine Sammlungen für NOMOS Glashütte auch mit Uhren bestückt, mit den Klassikern Orion, Tangente, Tetra und Ludwig. Er sagt: „Im Filigranen sehe ich Gemeinsamkeiten: Insekten sind perfekte Mechanismen, fast so präzise wie Uhren.“

Garffs Tierchen bestehen aus Fundstücken: Bonbonpapierchen etwa bilden Schmetterlingsflügel, Kronkorken den Bauch eines Käfers, Stückchen von Isolierkabeln werden zu Krabbelbeinen. Lebloser Müll wird bei Garff schön und lebendig. Auch Libellen und Heuschrecken tauchen zwischen Schmetterlingen auf. Die Uhren jedoch sind nun, so fein ihre Werke auch sind, die dicksten Brummer. Und, wenn man so will, Kunst im doppelten Sinne: gebaut in der Tradition 175-jähriger Uhrmacherkunst – und eben als Kunstwerk im Kasten.

Garffs Insektenkästen zitieren damit auch Wunderkammern, wie sie im 16. Jahrhundert, im Zeitalter des Staunens, en vogue waren. Darin sammelten Menschen die unterschiedlichsten Objekte – Goldschmiedekunst, Tierpräparate, Exotika, Porzellan und eben auch Uhren. Und wie damals schon so werden auch die Objekte in Garffs Kästen schöner, je näher und länger man sie betrachtet. Die aus Fundmaterial zusammengesetzten Tierchen wie die mit viel Liebe von Hand gefertigten Uhren. Für ewig sicher hinter Glas arrangiert, ließe sich auch sagen: unsterblich schön.

Matthias Garff baut Insektenkästen, die an die Wunderkammern früherer Jahrhunderte erinnern. Jetzt sammeln sich zwischen seinen Schmetterlingen und Libellen auch Uhren von NOMOS Glashütte – Kunst im doppelten Sinne.

Matthias Garff, 1986 im schweizerischen Solothurn geboren, lebt und arbeitet in Leipzig. Zahlreiche Einzelausstellungen, Auszeichnungen und Ankäufe großer Sammlungen haben ihm in der Kunstwelt in den vergangenen Jahren zu einiger Bekanntheit verholfen, insbesondere sorgten seine Insektensammlungen für Entzücken.

VERÖFFENTLICHUNG: Juni 2020
TEXT: NOMOS Glashütte
BILDER: 1. & 3. NOMOS Glashütte/Markus Bachmann, 2. Matthias Garff