Gary Shteyngart, der weltberühmte Schriftsteller, hat ein neues Buch geschrieben: „Willkommen in Lake Success“. Darin geht es auch ziemlich viel um Uhren. Auf seiner Lesereise durch Europa hat er Stopp gemacht bei NOMOS Glashütte, sich neue Uhren angesehen, sonntagnachmittags Apfelkuchen gegessen – und uns berichtet.
Die Hauptfigur Ihres neuen Buches ist ein Watch Geek. Erklären Sie uns mal: Was ist denn das, ein Watch Geek?
Gary Shteyngart: Ein Watch Geek ist jemand, der eine schon fast ungesunde Liebe zu Uhren pflegt – ein Verlangen, das von nichts sonst gestillt werden kann. Geld, Ruhm, Glück, alles egal – ein hübsch gravierter Unruhkloben ist ihm einfach wichtiger.
In der „Süddeutschen Zeitung” sagten Sie kürzlich sinngemäß aber, dass Sie selbst sich ein wenig schämen ob Ihrer Leidenschaft für Uhren. Stimmt das?
G.S.: Irgendwie hängen ja Uhren und Reichtum zusammen, jedenfalls wird das so gesehen, und für viele Uhrenmarken gehört es auch zum Selbstverständnis, sich so darzustellen – als Marke für die, die es geschafft haben. Naja.
Aber wenn ich in New York auf einer Party jemanden treffe, der eine NOMOS trägt, weiß ich schon mal: Das ist kein Schwachkopf. Da mein Buch nun auch verfilmt wird, habe ich neulich einen wichtigen Produzenten zum Lunch getroffen – und er hatte wie ich eine NOMOS am Handgelenk. Das war so ein „Uff-wie-schön-Du-kennst-auch-NOMOS“-Moment.
Was haben Uhren und Literatur gemeinsam, Gary?
G.S.: Ich glaube, es braucht Talent, eine Vision, Vorstellungsgabe, Können und – noch wichtiger – Geduld für eine neue Uhr. Und all dies braucht es auch, um ein Buch zu schreiben. Es ist beides ein Handwerk.
Erzählen Sie mal: Welche Uhren haben Sie?
G.S.: Meine Uhrensammlung lässt sich in zwei Teile gliedern. Der größere sind die Dress Watches.
Meine NOMOS Minimatik ist eine davon, sie ist die zweite Uhr, die ich je gekauft habe. Direkt nach einer Max Bill. Ich mag dieses Champagnerblatt von Minimatik, sehr unisex, das find ich gut.
Was denkt ein New Yorker Intellektueller wie Sie über Glashütte?
G.S.: Da ich in der Sowjetunion aufgewachsen bin, konnte ich mir das ostdeutsche Glashütte schon ganz gut vorstellen. Und das erste, was ich dort sah, waren tatsächlich ein paar Rentner, die Schlange standen, um Hühnchen zu kaufen. So war es auch damals in Russland – mit der Ausnahme, dass wir uns Hühnchen nicht leisten konnten. Also war Glashütte für mich ein bisschen wie eine Zeitreise. Was schräg ist, da in Glashütte ja mit die besten Uhren der Welt gebaut werden. Andererseits: Man kann dort eben auch nirgendswo was Richtiges zu essen bekommen, abgesehen von den Kantinen der Uhrenfirmen …
Was denken Sie über die neuen Uhren, die wir Ihnen heute gezeigt haben?
G.S.: Großartig! Diese neuen NOMOS-Uhren sind wunderbar. NOMOS schlägt gerade viele unterschiedliche Richtungen ein, das ist toll. Es gibt auch etwas für Typen wie mich, mit Mädchenhandgelenken – die Duos finde ich sensationell!
Aber das neue Metallband mag ich sehr – und die neue Club Campus neomatik ist ein echter Leckerbissen. Viele Uhrenverrückte in New York haben mich schon gefragt, wie dieses Band aussieht. Jetzt kann ich Ihnen also berichten – sozusagen als inoffizieller Glashütte-Botschafter: „Es ist super, tragt das!”
VERÖFFENTLICHUNG: Mai 2019
TEXT: NOMOS Glashütte
BILDER: 1. HODINKEE/Will Holloway, 2-4. NOMOS Glashütte