Eine klassische Beschriftung von Zifferblättern mechanischer Uhren ist die mit römischen Ziffern. Dabei fällt auf, dass die römische Vier, die wir heute als "IV" kennen, auf Zifferblättern oft mit vier Strichen dargestellt wird: IIII. Auch auf dem Zifferblatt des NOMOS-Modells Ludwig findet sich das so. Das ist eine Uhrentradition, für die es verschiedene Erklärungen gibt.
Einer Erklärung zufolge war IV im Lateinischen eine Abkürzung für den Gott Jupiter, auf den die meist kirchlichen Auftraggeber auf ihren Turmuhren nicht verweisen wollten. Eine andere Erklärung ist die einer größeren ästhetischen Harmonie zwischen IIII und VIII rechts und links der VI. Oder der besseren Unterscheidbarkeit. Tatsächlich war die additive Schreibweise der Zahl Vier, IIII, im römischen Alltag aber durchaus gebräuchlich. Die subtraktive Schreibweise, IV, kam später noch hinzu. Als sich im Mittelalter römische Ziffern auf Turmuhren zu etablieren begannen, entschieden sich die Goldschmiede offenbar für die intuitiv erfassbare Schreibweise. Und dann wurde eine Tradition daraus.
Selbstverständlich gibt es hier auch berühmte Ausnahmen: Der Big Ben beispielsweise, die Uhr des Elizabeth Tower am Palace of Westminster in London etwa zeigt nach der III die IV. In jeder Schreibweise repräsentieren römische Ziffern heute aber einen gehobene Bedeutung. Was wirklich wichtig ist, wird römisch beziffert.