Dieses Kaliber könnte sich hinter neun gestapelten Briefmarken verstecken. Mit 3,2 Millimetern ist DUW 3001 flacher als alles andere, was in der Uhrenwelt mit eigenem Antrieb tickt und in Großserie gefertigt wird – und dabei höchst präzise bleibt. Wie das gelingen konnte? Nicht ohne Tricks. Nahezu alle Teile werden hier zwischen Werkplatte und Dreiviertelplatine montiert – in einem Bauraum von teils nur einem Millimeter Höhe.
Eine besondere Herausforderung bei der Konstruktion eines derartig flachen Motors ist die zwangsläufig auch flachere Zugfeder. Sie hat – bedingt durch das Weniger an Material – eine schwächere Zugkraft. Um dies auszugleichen, wurde der Wirkungsgrad des Laufwerks gesteigert: auf (für Kenner fast unglaubliche) 94,2 Prozent. Tatsächlich gibt es also nur 5,8 Prozent Reibungsverlust – normal sind 20 Prozent. DUW 3001 bringt also trotz geringer Bauhöhe allerbeste Leistung.
Und noch ein Vorteil: DUW 3001 ist mit einem besonderen Herzen ausgestattet, dem berühmt gewordenen NOMOS-Swing-System. Das hauseigene Assortiment, mit dem NOMOS Glashütte 2014 das Monopol der Schweiz gebrochen hat, sorgt für allerhöchste Ganggenauigkeit: Bei der Chronometerprüfung erzielten NOMOS-Kaliber mit Swing vom Fleck weg Spitzenwerte.
Auch an Effizienz ist das Kaliber nicht zu überbieten – denn der Rotor (jenes hin- und herschwingende Teil in Form eines sehr großen Tortenstücks) gibt exakt nur so viel Energie an das Federhaus weiter, wie das Werk für seine Arbeit braucht. Ist es voll aufgezogen, kommt die einzigartige NOMOS-Rotorbremse zum Einsatz, die den gesamten Automatikmechanismus sowie das Federhaus schont und die Abnutzung auf ein Minimum reduziert.
Und natürlich finden sich auch reihenweise berühmte Glashütter Merkmale in diesem Motor, an welchen man Uhren dieser noblen Herkunft erkennt: Dreiviertelplatine, Streifenschliff, Sonnenschliff, temperaturgebläute Schrauben und so fort.