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Mechanische Uhren mit Komplikationen

Was ist die Komplikation einer mechanischen Uhr?

In der Uhrmacherei spricht man von einer „Komplikation“ der Uhr, wenn ihr mechanisches Kaliber mehr kann als die Stunden, Minuten und vielleicht noch Sekunden anzuzeigen. Für alle Zusatzfunktionen werden weitere Schaltwerke und Einzelteile benötigt – das macht das Uhrwerk komplizierter. Man unterscheidet zwischen großen und kleinen Komplikationen. Mechanische Uhren, die mit gleich mehreren großen Komplikationen ausgestattet sind, bekommen den Ehrentitel „Grandes Complications“, wobei nicht allgemeingültig definiert wurde, wie viele Funktionen eine Uhr haben muss, um sich so nennen zu dürfen. 

Welche Arten von Komplikationen gibt es bei mechanischen Uhren?

Als große Komplikationen werden vergleichsweise aufwändige Zusatzfunktionen bezeichnet wie Chronograph, Tourbillon, Armbandwecker, Repetitionsschlagwerk und Ewiger Kalender. Zu den kleinen Komplikationen mechanischer Uhren gehören die Anzeige des Datums und vielleicht auch des Wochentags in einem Zifferblattausschnitt sowie die Anzeige der verbleibenden Gangreserve – also des Spannungszustands der Zugfeder – auf dem Zifferblatt. Auch die bei Taucheruhren unverzichtbare Drehlünette, die Mondphasenanzeige und die Anzeige einer zweiten Zeitzone oder die Weltzeitfunktion sind einfachere, im Alltag sehr nützliche Zusatzfunktionen. 

Eine Hand in schwarzer Handschuh hält eine Uhrenbox mit vier eleganten Uhren auf einem hellen Hintergrund.

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4.820 EUR
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Ref. 260
3.540 EUR

Gängige Komplikationen

Datum

Was ist die Datumsanzeige bei einer mechanischen Uhr?

Die Datumsanzeige ist eine kleine Komplikation, die bei mechanischen Damen- und Herrenuhren sehr beliebt ist und anzeigt, der wievielte Tag eines Monats gerade ist. Das erste Patent auf eine Datumsanzeige wurde 1915 in der Schweiz angemeldet. Für die Darstellung des Datums gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Beim traditionellen Zeigerdatum wird der aktuelle Tag von einem zentral angebrachten großen Zeiger auf einer Skala am äußeren Zifferblattrand oder von einem dezentral angebrachten kleinen Zeiger auf einem Hilfszifferblatt angezeigt. Die heute häufigste Form der Datumsanzeige ist das Datumsfenster, das meist bei 3 oder 6 Uhr angeordnet ist. Auf der darunterliegenden Datumsscheibe stehen die Ziffern 1 bis 31. 

NOMOS Glashütte mit dem Ringdatum hat eine eigene, geschützte Datumsanzeige entwickelt: Auf einem um das Werk herumgelegten Datumsring rahmen zwei farbige Markierungen den aktuellen Tag ein.

Wie funktioniert der Datumsmechanismus bei einer mechanischen Uhr?

Das Minutentrieb in der Mitte des Uhrwerks ist über eine Reihe von Zahnrädern mit der Datumsscheibe verbunden und steuert den Datumswechsel. Wenn das Datum genau um Mitternacht umspringt, nennt man das uhrmacherisch eine augenblickliche Schaltung: Um null Uhr rückt die Datumsscheibe innerhalb weniger Millisekunden eine Zahl weiter. Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte halbaugenblickliche Schaltung, bei der sich die aktuelle Datumszahl etwa 30 Minuten vor Mitternacht langsam aus dem Datumsfenster herausbewegt und gegen Mitternacht auf den nächsten Tag wechselt.

Was ist die Sperrzeit des Datumsmechanismus bei mechanischen Uhren?

Das Datum einer mechanischen Uhr schaltet zwischen 21 Uhr und 3 Uhr auf den nächsten Tag. In diesem Zeitraum greifen die Uhrwerksteile in die Zahnräder der Datumsschaltung ein. Die Datumsschnellverstellung über die Krone sollte während dieser Sperrzeit nicht betätigt werden, da das Uhrwerk sonst beschädigt werden könnte. 

Die NOMOS-Kaliber DUW 6101 und DUW 4601

Seit im Jahr 1845 die ersten Uhrmacher und Uhrmacherinnen in Glashütte ihre Arbeit aufnahmen, werden in dieser kleinen Stadt im Südosten Deutschlands neue Standards für die gesamte Uhrenindustrie gesetzt. Die Datumstechnologie von NOMOS ist ein schönes Beispiel für zukunftsweisende Feinuhrmacherei. Das NOMOS-Automatikkaliber DUW 6101 (DUW für Deutsche Uhrenwerke NOMOS Glashütte) verfügt über einen Datumsmechanismus mit patentierter Schaltung und  innovativer Bauweise. Auch beim Handaufzugswerk DUW 4601 ist der Datumsring um das Werk herumgelegt – beide Manufakturkaliber ermöglichen Uhren mit dem NOMOS-typischen Ringdatum auf dem Zifferblatt.

Anordnung des Datumsrings

Bei DUW 6101 und DUW 4601 ist die Datumskomplikation nicht wie bei vielen Datumskalibern anderer Marken auf das Uhrwerk aufgesetzt, sondern ins Werk integriert, und der Datumsring wird außen um das Werk herumgelegt. Das hält die Konstruktion auffallend flach und ermöglicht entsprechend elegante Uhren. Auch für die Zifferblattgestaltung ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten: Auf dem charakteristischen, umlaufenden NOMOS-Ringdatum sieht man nicht nur einen Tag, sondern gleich den ganzen Monat. Die Handaufzugsuhr Tangente 2date bietet darüber hinaus auch noch ein reguläres Datumsfenster auf 6 Uhr.

Datumsschnellverstellung in beide Richtungen

Die meisten Kaliber korrigieren das Datum nur in eine Richtung: nach vorne. Angenommen, eine Armbanduhr ist am 2. Juli stehengeblieben und soll am 1. August richtig eingestellt werden, müsste man das Datum 30 Tage vorrücken lassen. NOMOS Glashütte hat für das neomatik-Kaliber DUW 6101 die beidseitige Datumsschnellkorrektur entwickelt, mit der man die Tage auch rückwärts durchlaufen kann. Dazu ist die Krone  über eine Getriebekette mit dem fünfarmigen Korrektorrad verbunden. Wird sie in die zweite Position gezogen, bewegt sich das Korrektorrad bei Drehung der Krone nach links oder rechts gleichermaßen und der Datumsring wird um eine Zahl vor- oder zurückgedreht.

Detailaufnahme eines Uhrwerks mit präzisen Zahnrädern und farbigen Edelsteinen, die das mechanische Innere einer Uhr zeigen.

Verkürzte Sperrzeit

Das NOMOS-Datumskaliber DUW 6101 hat im Vergleich zu herkömmlichen Uhrwerken mit Datumskomplikation eine verkürzte Sperrzeit. Das Datumsschaltrad der NOMOS-Komplikation ist kleiner und dreht sich in 24 Stunden nicht nur einmal, sondern vier Mal – und auch viermal so schnell. Erst bei der vierten Umdrehung aktiviert ein kleines Rädchen mit drei abgerundeten Kanten (Programmscheibe genannt) einen Schaltfinger, der dann in die Datumsscheibe eingreift und diese eine Position weiterbewegt. Die schnellere Drehung des Datumsschaltrads bewirkt eine deutlich verkürzte Sperrzeit – für die Datumsschaltung braucht das neomatik-Kaliber nur etwa 30 Minuten, die Sperrzeit beträgt nicht sechs Stunden, sondern 90 Minuten.

Schutz des Uhrwerks während der Sperrzeit

Und was passiert, wenn man die Sperrzeit doch einmal vergisst und versucht, das Datum zu stellen, während sich Uhrwerk und Datumsschaltung im Eingriff befinden? Beim Drehen der Krone wird nichts passieren, denn für diesen Fall wurde zum Schutz des Uhrwerks in DUW 6101 eine Drehmomentkupplung eingebaut – beim Drehen der Krone merkt man lediglich, dass aufgewendete Kraft ins Leere läuft. Das Triebrädchen der Kupplung wird mit einer Feder permanent auf das Korrektorrad gepresst. Um Mitternacht ist der Schaltfinger im Eingriff mit der Datumsscheibe. Wenn jetzt die Krone betätigt wird, löst die Kupplung ab einem gewissen Drehmoment aus, die beiden Ebenen drehen sich getrennt voneinander, sodass der Datumsmechanismus nicht beschädigt werden kann.

Uhren mit Datumsmechanismus

Tangente 2date blau
Ref. 136 / 136.SB
ab 2.360 EUR
Ahoi neomatik 38 Datum sand
Ref. 517 / 527
ab 3.720 EUR
Tangente neomatik 41 Update
Ref. 180
3.600 EUR
Ludwig neomatik 41 Datum
Ref. 260
3.540 EUR

Gangreserveanzeige

Was ist die Gangreserve bei einer mechanischen Uhr?

Die Gangreserve ist die Energie, die in der Zugfeder einer mechanischen Uhr jeweils noch gespeichert ist. Die Gangreserveanzeige macht den aktuellen Stand dieses Speichers, dieser Reserve, auf dem Zifferblatt sichtbar und weist darauf hin, wann die Uhr wieder aufgezogen bzw. im Fall von Automatikuhren wieder bewegt werden muss. Auf dem Zifferblatt gibt es viele Möglichkeiten, die Restspannung der Zugfeder anzuzeigen: Die verbleibende Laufzeit kann in Stunden beziffert werden, ein Zeiger kann den Energiestand auf einer Skala von Voll bis Leer angeben, und es gibt auch lineare Darstellungen mit Maßstrichen. 

Als Zusatzfunktion von Armbanduhren für den zivilen Gebrauch wurde diese Komplikation mit Aufkommen der Automatikuhren Mitte des letzten Jahrhunderts populär. Sie lieferte den sichtbaren Beweis, dass rotorbetriebene Kaliber sich durch Bewegung tatsächlich von selbst wieder aufziehen. Heute hat man sich an Selbsttätigkeit von Mechanismen längst gewöhnt und schätzt Gangreserveanzeigen eher bei Handaufzugsuhren als Erinnerungen daran, sie rechtzeitig wieder aufzuziehen. Wie nach dem Tanken kann man sich dann daran freuen, dass die Anzeige auf „Voll“ geht.

Wie funktioniert die Gangreserveanzeige bei mechanischen Uhren?

Um die Energiereserve im Federhaus auf dem Zifferblatt einer Uhr anzuzeigen, muss die Anzeige mit dem Aufzugsmechanismus im Federhaus verbunden sein, üblicherweise über ein Getriebe. Wenn sich die Spannung der Aufzugsfeder erhöht (durch die Bewegung der Automatikuhr oder Drehen an der Krone der Handaufzugsuhr), wird der Anzeigemechanismus beeinflusst. Je nach Gestaltung wandert dann ein Zeiger in Richtung der Maximalangabe oder die steigende Spannung wird in Ziffern übersetzt. Wenn sich die Feder entspannt, kehrt sich die Bewegung des Gangreserveanzeige-Mechanismus entsprechend um. 

Die patentierte Gangreserveanzeige der mechanischen Uhren von NOMOS Glashütte

In der Haute-Horlogerie-Kollektion von NOMOS Glashütte verfügt das Handaufzugsmodell Lambda über eine Gangreserveanzeige. Das Manufakturkaliber DUW 1001 ist mit zwei Federhäusern ausgestattet, und die daraus resultierende Gangreserve von mindestens 84 Stunden wird über ein traditionelles Differentialgetriebe, welches beide Federhäuser einbezieht, auf dem Zifferblatt in einer großzügigen Zeigeranzeige deutlich gemacht. 

Auch einige Handaufzugsmodelle von Metro, Tangente und Tetra haben eine Gangreserveanzeige. Diese wiederum basiert auf dem patentierten eigenen Mechanismus von NOMOS-Glashütte. Wie oft bei Entwicklungen von NOMOS Glashütte besteht die Kunst auch hier in der Vereinfachung. Ohne Getriebeübersetzung ist die NOMOS-Variante dieser Komplikation in den Kalibern DUW 4301 und DUW 4401 direkt in das Federhaus integriert. Auf dem Zifferblatt sichtbar gemacht wird der Energiestand dann in einem runden Fenster mit sichelförmiger Anzeige im Bereich zwischen 12 und 2 Uhr. Beide Kaliber sind mit 2,8 Millimeter Höhe lediglich 0,2 Millimeter dicker als das klassische NOMOS-Handaufzugskaliber Alpha ohne diese Komplikation. 

Uhren mit Gangreserveanzeige

Metro Datum Gangreserve
Ref. 1101
3.360 EUR
Tangente Gangreserve
Ref. 172
2.460 EUR
Lambda Roségold
Ref. 930
13.800 EUR

Mondphasenanzeige

Was ist die Mondphasenanzeige bei einer mechanischen Uhr?

Die Mondphasenanzeige ist eine kleinere Komplikation mechanischer Uhrwerke, die auf dem Zifferblatt deutlich macht, ob – und wann – als nächstes Voll- oder Neumond bevorsteht. In astronomischen Großuhren wurde der Mondzyklus schon ab dem 15. Jahrhundert dargestellt. Denn obwohl der Mond dem Monat seinen Namen gab, hat er sich nicht an die festgelegten Längen desselben angeglichen, sondern braucht für einen Zyklus seit jeher 29 Tage, zwölf Stunden, 44 Minuten und 3 Sekunden, also etwa 29,5 Tage. Um auch bei bewölktem Himmel jederzeit wissen zu können, in welcher Phase sich der Mond befindet, ist eine mechanische Anzeige daher hilfreich. Und wegen der dekorativen Möglichkeiten, die sich daraus für die Uhrengestaltung ergeben, war diese Komplikation mit Aufkommen der Armbanduhren im 20. Jahrhundert insbesondere bei der Herstellung von Damenuhren von Anfang an sehr beliebt.

Wie funktioniert die Mondphasenanzeige bei mechanischen Uhren?

Die einfachste Steuerung der Mondphasenanzeige im Uhrwerk funktioniert mit einer Scheibe, auf der zwei Monde abgebildet sind, und die von einem Zahnrad angetrieben wird, das zweimal 29,5, also 59 Zähne hat, sodass eine vollständige Umrundung zwei Mondzyklen entspricht. Der Vorteil einer in ganzen Tagen vorrückenden Scheibe ist, dass sich die Schaltung an den Datumsmechanismus koppeln lässt. Die verbleibenden Minuten der echten Mondphase addieren sich im Laufe von etwa drei Jahren zu einem Tag, der dann von Hand korrigiert werden muss. Selbstverständlich gibt es auch Konstruktionen, die sich größere Genauigkeit zum Ziel gesetzt haben und dann alle hundert oder in Einzelfällen sogar nur alle tausend Jahre korrigiert werden müssen. Oder anspruchsvolle ästhetische Umsetzungen, die den Lauf des Mondes bei Tag und Nacht oder in der Umgebung des Sternenhimmels der südlichen oder nördlichen Hemisphäre zeigen. Die Faszination, die davon ausgeht, mit mechanischen und künstlerischen Mitteln, das Himmelsgeschehen ans Handgelenk zaubern zu können, ist groß.

Weltzeitanzeige

Was bedeutet der Zusatz GMT bei einer mechanischen Uhr?

GMT steht für Greenwich Mean Time – die mittlere Sonnenzeit am Nullmeridian, der durch Greenwich bei London verläuft. In der Uhrmacherei bezeichnet der Zusatz GMT einen besonderen Uhrentyp: eine Armbanduhr, auf der sich zwei Zeiten ablesen lassen. Außer der Lokalzeit am aktuellen Aufenthaltsort wird – meist auf einem Hilfszifferblatt – noch die Uhrzeit in einer weiteren, frei wählbaren Zeitzone angezeigt. 

Mehr zu Uhren mit Weltzeit-Funktion hier

Uhren mit Weltzeitfunktion

Tangomat GMT
Ref. 635
4.040 EUR
Zürich Weltzeit nachtblau
Ref. 807
4.820 EUR

Große Komplikationen

Einige Komplikationen wurden aus einer Notwendigkeit heraus entwickelt, die inzwischen nicht mehr besteht. Trotzdem sind sie nach wie vor wichtige Bestandteile der mechanischen Kaliber von Luxusuhren, denn Tourbillon, Minutenrepetition oder eine Rattrappante – oder auch Schleppzeiger: ein zweiter, stoppbarer Sekundenzeiger bei Chronographen – stellen das Können der Uhrmacherinnen und Uhrmacher einer Manufaktur unter Beweis und feiern die Faszination komplexer Mechanik.

Tourbillon

Was ist ein Tourbillon bei einer mechanischen Uhr?

Ein Tourbillon ist eine anspruchsvolle Komplikation einer mechanischen Uhr, die ermöglicht, dass sich das Schwingsystem des Uhrwerkes während des Betriebs um seine eigene Achse dreht. Patentieren ließ sich diese Idee im Juni 1801 der französische Uhrmacher Abraham Louis Breguet. Über Jahre hatte er sich mit den Auswirkungen der Schwerkraft auf das Schwingsystem von Taschenuhren beschäftigt. Taschenuhren wurden damals vorwiegend in vertikaler Position getragen, in Hosen- oder Westentaschen. Diese einseitige Lagerung führte auf die Dauer zu Gangabweichungen. 

Breguet löste das Problem, indem er das Assortiment in ein Drehgestell montierte, auch Tourbillonkäfig genannt, wo es einmal pro Minute um seine eigene Achse rotierte. So ließen sich mögliche Schwerpunktfehler in der Schwingung ausgleichen – ein Durchbruch in der Präzision mechanischer Uhren. Armbanduhren, die am Handgelenk ständig in alle Richtungen bewegt werden, brauchen kein Tourbillon. Dennoch wurde diese technisch aufwändige und zunächst für Handaufzugswerke entworfene Komplikation von den Manufakturen stetig weiterentwickelt und sogar in Automatikwerke eingepasst – aus purer Lust daran, dass es möglich ist. Auch NOMOS Glashütte konstruierte und fertigte im Jahr 2007 ein eigenes Tourbillon, und zwar für eine Handaufzugsuhr in Tonneauform der Wempe Chronometerwerke (Referenz WG74 0001). 

Minutenrepetition

Was ist die Minutenrepetition bei einer mechanischen Uhr?

Die Minutenrepetition ist eine Komplikation mechanischer Uhrwerke, die die Uhrzeit hörbar macht. Lange bevor in den 1960er-Jahren für Zifferblätter von Uhren Leuchtmassen verwendet wurden, entwickelten die Londoner Uhrmacher Edward Barlow und Daniel Quare Anfang des 17. Jahrhunderts das Repetitionsschlagwerk, das die Zeit in akustische Signale umwandelte – ein großer Vorteil, wenn man das Zifferblatt im Dunkeln nicht sehen kann. Abraham Louis Breguet entwickelte diese Erfindung 1783 mit der Tonfeder weiter. Im Jahr 1892 brachte der Schweizer Uhrenhersteller Audemars Piguet die erste Armbanduhr mit Repetitionsschlagwerk auf den Markt. 

Die ersten Armbanduhren mit Minutenrepetition folgten ab 1910. Bis heute hat sich an ihrer Funktionsweise nichts geändert. Neben einem Laufwerk für die Uhrzeit sind diese Zeitmesser mit einem unabhängigen Räderwerk, dem Schlagwerk, ausgestattet, dessen Zugfeder gespannt wird, sobald man den Schieber am Gehäuse betätigt: Dann werden kleine Hämmerchen aktiviert, die die Uhrzeit akustisch darstellen. Uhren mit Repetition erfassen die Zeigerposition, verarbeiten sie und geben je nach Zeigerstellung ein anderes akustisches Signal aus – und das ganz ohne Elektronik, nur mit Hilfe von Rädern, Nocken und Federn.

Ewiger Kalender

Was ist der Ewige Kalender bei einer mechanischen Uhr?

Der Ewige Kalender ist eine Komplikation mechanischer Uhren, die in der Lage ist, bei der Datumsanzeige unterschiedliche Monatslängen und auch Schaltjahre zu berücksichtigen. Ein Ewiger Kalender muss nur dann von Hand nachjustiert werden, wenn das Schaltjahr einmal ausfällt, um die Zählung der Kalenderjahre an den tatsächlichen Jahreslauf anzupassen, wie es das nächste Mal im Jahr 2100 der Fall sein wird. Die ersten Taschenuhren mit Ewigem Kalender wurden im 18. Jahrhundert gefertigt, das Privileg der ersten Präsentation dieser Besonderheit spricht die Geschichtsschreibung dem englischen Uhrmacher Thomas Mudge für das Jahr 1764 zu. 1925 brachte die Firma Patek Philippe die erste Armbanduhr mit Ewigem Kalender auf den Markt. Ein Ewiger Kalender benötigt eine Vielzahl von Rädern, Trieben, Hebeln und Scheiben und ist nicht so einfach zu stellen beziehungsweise zu korrigieren. Bei dieser Komplikation empfiehlt sich daher ein Automatikwerk – und auch die Anschaffung eines Uhrenbewegers, um bis Februar 2100 nichts als Freude an der Uhr haben zu können. 

Chronograph

Was ist ein Chronograph?

Ein Chronograph ist eine Armbanduhr mit Zeitstopp-Funktion. Über einen oder zwei Drücker am Gehäuse wird ein eigener Zeiger in Bewegung gesetzt, gestoppt und wieder auf Null gesetzt. Anders als bei der Stoppuhr kann man mit einem Chronographen eine Zeitspanne unabhängig von der Anzeige der Uhrzeit erfassen: Die gestoppte Zeit wird am zentralen Sekundenzeiger sowie auf kleinen Hilfszifferblättern – auch Totalisatoren genannt – abgelesen. Auf den Hilfszifferblättern lassen sich Minuten und Stunden anzeigen. 
Der Flyback-Chronograph ist eine Weiterentwicklung des Chronographen und verkürzt den Vorgang des Stoppens, Zurücksetzen und Neustartens mithilfe eines zweiten Drückers auf einen einzigen Klick. Es gibt auch Chronographen, die mit einem Höhenmesser oder einem Kompass ausgestattet sind.  

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